6. Klasse auf der Burg Rieneck
Ein Vormittag auf der Burg Rieneck
Die 6. Klasse der Sinngrundschule unternahm am Freitag, den 28.06.2024, in Begleitung ihrer Klassenlehrerin Frau Kraft und Frau Müller-Subu einen Ausflug auf die Burg Rieneck. Mit dem Bus fuhren wir nach Rieneck und liefen den steilen Weg zur Burg hinauf. Dort wartete eine Führung auf den Bergfried und ein Mittelalter-Quiz auf die Klasse. Bei unserem Vormittag auf der Burg waren außerdem die Naturparkführerin Gabi Bechold und Frau Winkler dabei, die den Ausflug mitorganisierten.
Im Burghof stellte sich uns die Museumspädagogin Johanna Fäth vor. Sie berichtete uns sogleich von einigen Besonderheiten der Burg. So hat die Burg Rieneck, anders als andere Burgen, zwei Bergfriede (höchster Turm der Burg), wobei die Mauer des Turms, den wir besuchten, über fünf bis zehn Meter dick war. Als wir den Turm betraten, merkten wird sofort, dass das stimmen musste, denn trotz sommerlicher Temperaturen, war es sehr kühl und außerdem stockdunkel. Auf der untersten Etage klärte sie uns darüber auf, dass der Turm wahrscheinlich als Vorratskammer und zum Schutz vor Feinden benutzt wurde.
Danach ging es über eine enge Wendeltreppe weiter nach oben. Frau Fäth erläuterte anschaulich, wie die Menschen im Mittelalter schliefen und wie viele Personen auf dem Holzboden Platz hatten. Mit einem auf der Gitarre selbst vorgetragenen Lied von Walther von der Vogelweide (Dichter, der im Mittelalter lebte) brachte sie uns die mittelhochdeutsche Sprache näher. Einzelne Wörter konnten wir sogar wiedererkennen.
Im zweiten Obergeschoss, das mit Kamin, Waschbecken und einer Toilette (mit Öffnung nach außen) ausgestattet war, erzählte sie uns aus dem sagenumwobenen Leben der ehemaligen Bewohner der Burg. So soll Kunigunde, die Tochter von Ludwig I., dem Erbauers der Burg, lebend in die Mauer eingemauert worden sein, weil sie angeblich ihren Verlobten vom Turm gestoßen haben soll. Seitdem gibt es einen Fluch auf der Burg. Im angrenzenden Schullandheim kommen immer wieder rote Gegenstände abhanden. Daher wird geraten, alles was rot ist, unter das Kopfkissen zu legen und vor dem Zubettgehen eine Verbeugung zum Turm zu machen, um die ehemals rothaarige Kunigunde gnädig zu stimmen. Wir glaubten natürlich nicht an solch eine Geschichte.
Zum Abschluss der Führung erhaschten wir noch einen Blick auf die einzigartige Kapelle der Burg und stiegen schließlich ganz hinauf auf den Turm. Von dort oben hatten wir freie Sicht auf das Umland von Rieneck.
Im Anschluss an die Führung gab es noch ein Mittelalter-Quiz im Rittersaal. Danach gingen wir auf den Sportplatz der Burg. Dort tobte sich ein Teil der Schüler beim Fußballspielen aus, andere aßen Eis oder den Kuchen, den einige Mütter mitgebracht hatten, die am Ende gekommen waren. Als Frau Winkler merkte, dass etwas von dem Kuchen fehlte, kam uns wieder die Sage von Kunigunde in den Sinn. Vielleicht hatte sie ja das Gebäck mit den bunten Streuseln (darunter rote) genommen? Es war aber genug Kuchen da und nichtdestotrotz hatte die Klasse viel Spaß. Gleichzeitig konnten wir vieles über die Geschichte der Burg erfahren und hautnah erleben, wie das Leben im Mittelalter auf einer Burg ausgesehen hat.