Mehr als ein abgeschnittenes Ohr

Van Gogh im Städel-Museum in Frankfurt

 

Flirrendes Licht, Bäume wie Flammen, Augenpaare, die mehr sehen als alle anderen. Die Schülerinnen und Schüler der Sinngrund-Mittelschule (Klassen 7 bis 9) staunten über die Gemälde van Goghs in der Ausstellung „Making van Gogh“ im Städel-Museum in Frankfurt. Die sonnendurchglühten Landschaften der Provence, noch schöner als in der Realität, die porträtierten Menschen, eindringlich in ihrer Lebenswirklichkeit festgehalten, intensive Farben – niemand kann dies uns so präsentieren wie Vincent van Gogh. In nur zehn Jahren malte er in einem wahren Schaffensrausch 980 Bildwerke.

Die Ausstellung hat sich zum Ziel gesetzt, darzustellen, wie Vincent van Gogh in Deutschland zu einem Liebling der Kunstinteressierten wurde. Hierzu gehört auch die Geschichte des verschwundenen Bildes von „Dr. Gachet“, das sich ursprünglich im Besitz des Städel-Museums befand. In den 1930er Jahren wurde es von den Nazis verkauft, um Devisen zu erwirtschaften, mittlerweile ist es in Privatbesitz übergegangen und kann nicht mehr besichtigt werden. Ein leerer Bildrahmen sowie verschiedene Texte und Dokumente erinnern an diesen traurigen Vorgang.

Dieser historische Hintergrund der Ausstellung war für unsere Schülerinnen und Schüler weniger wichtig. Was sie in Bann schlug, waren die Meisterwerke van Goghs, die den Betrachter unmittelbar ansprechen, die ungestüme und doch beherrschte Pinselführung, die Schönheit und Intensität der Farben.

Organisiert und vorbereitet wurde die Exkursion durch Frau Susanne Baier. Pädagogisches Ziel war es, den Jugendlichen die Begegnung mit originalen Kunstwerken zu ermöglichen, denn im normalen Kunstunterricht können nur Drucke gezeigt werden.

Bedanken möchten wir uns bei der Raiffeisenbank Main-Spessart für die großzügige Spende von 250 Euro.